Wahlentscheidung - welche Social Media Plattform ist die richtige für mich?
Wer mit Social Media anfängt, steht meistens vor der Frage welche Plattform jetzt bespielt werden soll. “Wo fang ich an? Was macht am meisten Sinn für mich?”
Leider kommen die meisten dann zu dem Entschluss, einfach auf allen gängigen Plattformen vertreten zu sein, was meist zu einem generischen Sammelsurium an Content führt, der keinen Widererkennenungswert hat oder besonders hohe Qualität aufweist. Natürlich ist es nie ein Fehler auf den relevantesten Plattformen präsent zu sein aber wenn, dann sollte man sich dennoch darüber bewusst sein, dass jede Plattform Aufmerksamkeit verlangt - ähnlich wie ein Baby. Das kann man ja auch nicht nur alle paar Tage füttern oder so wie’s einen grade freut.
Consistency is key. Und wer weiß, dass er nicht konsequent Content auf einer Plattform liefern kann, sollte es lieber gleich lassen. Konzentriere dich am besten auf ein bis zwei Plattformen, die für deine Nische und deine Ressourcen Sinn ergeben und poste dort konsequent und mit Qualität. Idealerweise kann man sich auch mit Crossposten über verschiedene Plattformen gut hinweg helfen und erspart sich mühsames Duplizieren, Kopieren oder Herumschieben von Beiträgen, um sie woanders nochmal zu veröffentlichen.
Hier sind einige Anhaltspunkte der meiner Meinung nach aktuell relevantesten Plattformen, anhand derer man besser entscheiden kann, welche Plattform zu einem passt bzw. welche Art von Aufwand man sich zutraut:
Posting-Frequenz: 3-5x pro Woche
Verlangt nach: schönen Bildern, hoher Qualität, Unterhaltung, Mehrwert, Reels
Beitragsart: Reels, Karussels (inzwischen 20 Fotos erlaubt), Fotobeiträge, Storys - wer aus der eigenen Bubble rauskommen und neue Follower erreichen möchte, sollte in erster Linie auf Reels setzen, die unter 90 Sekunden lang sind!
TikTok
Posting-Frequenz: 5-7x pro Woche
Verlangt nach: Authentizität, wiederholende Inhalte mit Wiedererkennungswert (Serien), “Face-Time”-Videos, Relatable Faktor (POV), Unterhaltung, Mehrwert
Beitragsart: Kurzvideos, Karussels
TIPP: Wenn du dein Video von TikTok ohne Watermark auf Instagram posten willst, nutze Snaptik! Umgekehrt funktioniert es genauso über SnapInsta.
Posting-Frequenz: 3x pro Woche
Verlangt nach: Storytelling, v.a. Geschichten vom Scheitern und Wiederaufstehen, Mehrwert (Wissen, Ratschläge)
Beitragsart: Slideshow, Text, Fotobeiträge, Videos
Auch LinkedIn ist, was Videos betrifft nun endlich bei Hochformat angekommen, denn auch hier sind inzwischen fast 90% aller Nutzer*innen mobil unterwegs!
TIPP: Wenn du dich mehr für den Algorithmus hinter LinkedIn interessierst, folge am besten Richard Van der Blom, DEM LinkedIn Experten, der jedes Jahr einen Bericht über LinkedIn Learnings rausbringt und damit aufzeigt was der Algorithmus eigentlich von einem will.
Oft ist die Entscheidung für die richtige Plattform ein langwieriger Prozess, der aus viel Probieren und “Einfach mal Machen” besteht. Anders geht es ja eigentlich kaum. Bei einer politischen Wahl informiert man sich ja im besten Fall auch mal über jede Partei, bevor man sein Kreuzchen fixiert.
Wer seine Plattform gefunden hat, sollte dann aber auch durchziehen. Keine Ausreden, kein “Heute aber nicht, weil…”. Oft ist es unser eigener Perfektionismus, der uns vom Posten abhält. Dabei sind es oft die Beiträge, die schnell mal nebenbei produziert und hochgeladen werden und über die man nicht viel nachdenkt, die dann viral gehen. Ich hatte diesen Sommer beispielsweise nach einem Spaziergang im Prater an die 20 schlimmen Mückenstiche und mir daraufhin sofort in der nächsten Apotheke ein “Bite Away” geholt, das das Jucken stoppen sollte. Meine Cousine hat vom ersten Ausprobieren ein Video gemacht und ich hab es eine Stunde später auf TikTok hochgeladen, weil ich es selbst so lustig fand. Inzwischen zählt das Video über 1,8 Mio. Aufrufe.